Lieber Andreas, heute wollen wir dir wieder einige Zeilen schreiben. Dieses Ritual ist für uns auch ein Stück weit Trauer- und Verlustbewältigung. Dein Grab ist frisch bepflanzt und ich habe es mir nicht nehmen lassen, die Blumen in Wickerstedt zu holen. Irgendwie denken wir, dass wir etwas Gutes tun, wenn wir bei Putzes die Pflanzen für dich holen. Zu Lebzeiten warst du gern in Zwernscht, also machen wir es so. Opa hatte diese Woche nun schon seinen 79. Geburtstag und wir waren deshalb heute in Güterglück. Aber es ist wie immer zu solchen Anlässen, einfach tränende und lachende Augen. Du fehlst und dieses Loch wird sich nie schließen. Daran wird sich nichts ändern. Zu Ostern hatten wir wieder besonders zu kämpfen, aber Steffi war Ostermotag zum Kaffee da und dann warst du wieder mitten unter uns. Ich lag Ostern um, hatte mit einer satten Erkältung zu kämpfen. Nun zieht langsam der Frühling ein und es tut gut, die Sonne zu genießen, soweit das möglich ist. Man hat das Gefühl mal wieder leichter atmen zu können und wir sind nicht ganz so lethargisch. So gehen; wir unseren Weg, bleiben mal stehen, stolpern auch, manchmal fallen wir auch wieder, aber wir schaffen es wieder aufzustehen. Dennoch sind wir noch lange nicht in unserem neuen Leben angekommen. In der Hoffnung, dass du angekommen bist senden wir dir mit Liebe und voll endloser Sehnsucht diese Kerze. Deine zurückgelassenen Eltern
