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Andreas Rieselergestorben am 17. November 2014

Beitrag

Lieber Andreas, eine Sommerwoche am Anfang des Wonnemonats liegt hinter uns. Heute ist auch noch Muttertag, scheußlich, aber wenigstens ist es dann mit der allgegenwärtigen Bekanntmachung dieses Ereignisses vorbei. Ich hatte die Woche durchgängig frei und habe mir die Freizeit mit notwendigen Reparatur- und Malerarbeiten verschönert. Dies wäre sicherlich nicht deine Lieblingsbeschäftigung gewesen. Steffi hat die Woche angefangen, die Küche in Angriff zu nehmen. Alles Inventar ist auf der Terrasse und in der Garage verteilt. Das Projekt wird sicherlich gut. Schade, dass du davon nichts mehr hast. Heute haben wir dein Grab neu bepflanzt und hoffen, dass jetzt nicht irgendwelche blöden Wettererscheinungen kommen, die alles wieder zunichte machen. Es kommt eh wie es kommt, das haben wir gelernt und es kommt immer anders, als man denkt. Jeden Tag auf den Friedhof fragen wir uns aufs Neue, was wir hier eigentlich tun. Es fällt uns nach wie vor unheimlich schwer, unser neues Leben zu ertragen. Es ist alles so völlig ohne Ziel. Wir brauchen uns keine Ziele mehr aufbürden, wir müssen unsere Zeit hier nur noch irgendwie über die Runden kriegen. In Jena ist vergangene Woche wieder ein Jugendlicher deinen Weg gegangen. Es ist einfach erschreckend, dass so viele junge Menschen so des Lebens müde sind, wo sie doch noch nicht wirklich lange auf dieser Welt sind. Was ist krank in unserer Gesellschaft, in unserem Leben? Wenn wir dies wüssten, hätten wir dich sicherlich noch hier auf Erden. Welche Verzweiflung treibt euch zu euren Entscheidungen? Alles Fragen, die uns täglich umtreiben, aber auf die wir nie eine Antwort erfahren werden. So leben wir im Gestern vor uns hin und zehren von dem, was einmal war. Das was kommt ist für und mehr als zweitrangig. Und so werden wir nicht müde und senden dir für deinen Weg ein weiteres Licht und der Hoffnung, dass es dich irgendwie erreicht und du weißt, dass wir dich unendlich vermissen. Du fehlst uns so sehr, Worte können diesen Zustand gar nicht ausdrücken. Deine trauernden Eltern.