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Andreas Rieselergestorben am 17. November 2014

Beitrag

Hallo lieber Andreas,

auch ich schreibe mal wieder ein paar Zeilen, ist etwas anderes als die stille Zwiesprache auf dem Friedhof. Obwohl ich da letztens mit Ralf ins Plaudern gekommen bin, über Urlaub und auch Simson-Mopeds. Da fällt uns gleich immer wieder deine blaue Schwalbe ein, jetzt hat Mutti ein rotes Wunder...
Heute ist wieder ein Datum: 6 Monate bis Weihnachten, erstes Sommerwochenende, 44 Monate und eine Woche ohne dich, das Halbjahr mit Feiertagen ist rum, jetzt kommen die schweren Feiertage - unsere Geburtstage, inklusive deinem 29. -es ist so irrreal. Wenn Katy und Dirk zusammen feiern, wird es eine Herausforderung, denn wir haben erst die Videos und Bilder vom letzten 100. gesehen, als du den abgerißenen Garderobenhaken aufgehoben hast und alle dachten Jeannette sei deine Freundin. Mit ihr waren wir zu einem Konzert von Jes Holtsø alias Børge von der Olsenbande, da sieht man deutlich wie die Zeit rennt - aus dem Jungen mit dem Moped ist ein grau melierter Bluessänger geworden.
Ach es geht wieder durcheinander, genau wie unsere Gedanken, da ist manchmal das Abschweifen ganz willkommen.
Gestern haben wir beim Fußball gerade noch so gegen Schweden gewonnen, es war ja auch Zlatan nicht (mehr) dabei.
Auch das Hin und Her in der Politik vor der Sommerpause ist so egal, es ändert sich ja eh nicht - schon gar nicht für uns.
Frauke war jetzt in Dresden zur Klassenfahrt (und wollte abgeholt werden), die Stadt hat ihr gefallen aber die Unterkunft nicht... Und heute wäre wieder der obligatorische Anruf um 21:50 Uhr, "bin da". Selbst Opa hat inzwischen ein Handy, kommt aber (noch) nicht klar damit, sollte aber erreichbar sein, wenn er in Bad Düben in einer Pension weilt, um Anne täglich in der Reha zu besuchen.
Ja, da ist es wieder, das hin und her in den Gedanken. Und doch dreht sich vieles um die Leere, die uns bleibt. So richtig ins "Leben für uns" haben wir noch nicht gefunden, da helfen Konzertbesuche, Urlaubsfahrten, Zwiebelmärkte usw. nur temporär. Es fällt eben sehr schwer, loszulassen. Immer wieder bist du in Gesprächen und mit Sprüchen oder auch mit deinen Gesten präsent.
Trotzdem möchten wir mit diesem Licht deinen Weg erhellen und dich begleiten, wir werden uns irgendwann wiedersehen - das ist unser Halt.
In Liebe deine trauernden Eltern