Lieber Andreas, das Pfingstfest 2016 ist da. Wieder so ein Anlass an dem Freud und Leid dicht bei einander sind. Frauke hat Konfirmation. Die ganze Familie wird zusammenkommen und wieder werden wir schmerzlich realisieren müssen, dass du und deine einzigartige Art fehlen. Uns grault vor den Verwandten und Bekannten, die uns noch nicht nach deinem Weggang gesehen haben. Ich persönlich fühle mich dann immer, als hätte ich nichts an. Es kostet viel Kraft dieses Leben ohne dich. Man ist ständig hin und her gerissen zwischen Traurigkeit, Schmerz und auch mal etwas Freude. Es ist einfach ein ganz anderer Stress als in Familien, den dieses Erlebnis bisher erspart geblieben ist. Die Holly haben wir nun letzte Woche zu Steffi gebracht. Sie hat sich so dolle gefreut und kann jetzt - wenn auch allein - schaukeln. Vielleicht siehst du sie ja;-)) Die Holly war ja auch hier euer Plätzchen. Und schon hängt man wieder in den Erinnerungen fest. Die Lähmung der Erinnerung ist unser ständiger Begleiter. Konzentration, Durchhaltevermögen, Elan - alles ist gehemmt. Dennoch sind wir hier und halten durch. Wir sind uns sicher, dass du hier niemanden verletzten oder Kummer bereiten wolltest. Du hast einfach deine Freiheit gesucht, auch wenn wir es nicht verstehen können und so sehen, dass du diese sicherlich auch anders gefunden hättest. In dem fest Glauben, dass es dir gut geht soll auch heute wieder eine Kerze für dich brennen. Dein Weg soll hell sein. Liebe Grüße von deinen verwaisten Eltern.
