Lieber Andreas,
der Herbst und die Zeitumstellung haben uns erreicht, umso schwerer wird der Gang zu deinem Grab.
Das nasskalte Wetter mit zeitiger Dunkelheit drückt uns aufs Gemüt, dabei ist uns der zweite Todestag schon so nah und doch so fern.
Wenn wir am Dienstag dann den Kalender umblättern, rückt der 17. Tag für Tag näher, aber es gibt kein Auslassen und keinen Murmeltiertag, der sich ewig wiederholt.
Unsere Gedanke kreisen schon jetzt ständig in der Vergangenheit, was war vor zwei Jahren und wie klingt deine Stimme, wie fest ist der Händedruck, und größer bist du als Papa mit Hausschuhen, wie riechen deine verschwitzten Sportsachen- das Trikot Nummer 4 ist uns geblieben, Steffi hält es in Ehren.
Die vorzeitigen Halloween- Kinder erinnern uns an deine Klingelzüge mit Robert.
Meine äußeren Wunden sind verheilt, die gebrochene Nase schmerzt noch, aber da helfen Ärzte und Pillen - stolz wärst du sicherlich auf meinen Magnum- Oberlippenbart gewesen, der mir trotzdem nicht steht und wieder weichen wird. Unsere inneren Schmerzen werden durch die Zeit anders, nicht leichter und nicht besser -aber vielleicht haben wir auch gelernt damit besser umzugehen und uns zu halten.
Wir wollen gerade bei den kurzen Tagen deinen Weg erhellen und geben dir dieses Licht mit auf den Weg, sei ganz lieb umarmt von deinen dich liebenden verwaisten Eltern
