Lieber Andreas, das Osterfest ist fast geschafft. Gott sei Dank. Wir stehen mit solchen Dingen mehr als nur auf Kriegsfuß. Alles um uns herum hat zu tun, die Familie zusammenzurufen, wir haben zu tun uns abzulenken und den Zauber irgendwie zu überstehen. Gestern waren wir bei Steffi zum Kaffee eingeladen. Elke hat es so schön formuliert:"...unabhängig von Ostern, wir wollen einfach mal zusammensitzen...". Das haben wir dann auch getan. Vicky war auch da ihrem Zwerg. So ein kleines schutzbedürftiges Wesen. Erinnerungen werden da zwangsläufig sofort wieder wach. Wir sind in solchen Situationen hin und her gerissen, aber dennoch können wir uns auch für Vicky und Steffi freuen. Natürlich werden wir so etwas nie erleben, leider, aber es ist nun mal so. Im Anschluss waren wir, wie jeden Tag, an deinem Grab. Kontrastprogramm von der feinsten Sorte. Das Wetter passt zur allgemeinen Verfassung. Es ist und bleibt dabei, wir vermissen dich unendlich. Die Sehnsucht macht mürbe und teilweise vielleicht auch ungerecht. Es ist schon der Wahnsinn, was das Leben einem so abverlangt. Wenigstens läuft es mit den Fellnasen jetzt wieder etwas besser. Wir hatten schon Befürchtungen, dass wir uns von einem trennen müssten. Hoffentlich entspannt sich die Situation zwischen den beiden Stubentigern weiter. Ja, das sind jetzt noch unsere einzigen Aufgaben. Für mehr werden wir hier nicht mehr gebraucht. In der Hoffnung, dass wir uns irgendwann wiedersehen, senden wir dir in liebevoller Umarmung diese Kerze für deinen Weg. Deine zurückgelassenen Eltern.