Lieber Andreas,
wieder ist eine Woche rum und der Herbst schlägt so langsam um und aufs Gemüt, nach der Zeitumstellung gehts im Dunkeln los und wir kommen auch erst im Dunkeln wieder nach Hause.
Wenigstes die Baustelle auf dem Friedhof ist vorüber und wieder Ruhe und Zeit für Gespräche, bis einen die Kälte doch nach Hause führt. In zwei Wochen ist dann auch schon wieder dieser traurige Jahrestag heran geeilt-so richtig wissen wir auch nicht, wie wir das bisher überstanden haben, und was noch kommt-die Leere wird uns auch die nächsten Jahre begleiten und immer wieder erden.
Drei Jahre ohne dich und doch fliegen die Gedanken, Wünsche und Sehnsüchte immer wieder zurück -was haben wir verpaßt, welche Zeichen übersehen? Es gibt nicht diese innere Ruhe, Freddy in Halle und Marie in Magdeburg, dann werden immer wieder und überall Lehrer gesucht, und dein Studium kurz vor dem Abschluss - alles dreht sich, egal ob du nun auch im Lehramt gelandet wärest...
Du fehlst uns so sehr und die kleinen Fellnasen lenken uns etwas ab und fordern immer wieder unsere Fürsorge. Oft rechnen wir in der Vergangenheit, ob du mit dabei warst.
Bei all der Dunkelheit wollen wir deinen Weg erhellen und sind in Gedanken immer bei dir und hoffen, das du deinen Frieden gefunden hast - und unsere (aller) Schmerzen nicht gewollt waren.
In Liebe deine trauernden Eltern
