Geliebter Andreas, nun ist es da, das vierte Weihnachtsfest ohne dich. Wir werden diese belastenden Tage mit zum Teil mit Steffi und zum Teil mit Freunden verbringen. Es fällt uns nach wie vor schwer, Weihnachten an sich zu ertragen, aber Weihnachten kann nun mal nichts dafür. Du bist und wirst in unseren Gedanken und Gesprächen sein, so als wärst du nur vor die Tür gegangen. Auch wenn wir alle wissen, dass dies leider nicht der Fall ist. Bei uns läuft es eben anders. Deinen Zeugen haben wir für die Weihnachtsfeier etwas Unterstützung zukommen lassen und hoffen einfach mal, dass sie diese auch gebrauchen konnten. Steffis Enkel ist nun auch schon wieder ein Jahr auf dieser Welt und er entwickelt sich prächtig. Es ist eine Freude diesem kleinen freundlichen Kerl zuzusehen. Du verpasst hier wirklich auch schöne Sachen. Es wird wieder ein Fest, an dem wir nicht wissen, ob wir lachen oder weinen sollen. Beides wird der Fall sein, so wie jetzt, wenn ich diese Zeilen niedertippe. Auch Weihnachten Nr. 4 macht es nicht einfacher. Wir haben auch nicht großartig aufgerüstet, da es uns nach wie vor schwer fällt, den Zauber der Weihnacht in unser Herz zu lassen. Du fehlst eben und das ist unser größtes Problem, welches wir auch nicht mehr lösen können. Man ist in diesen Stunden gedanklich fast ausschließlich in der Vergangenheit, so dass es einfach schwer fällt, auch die schönen Dinge zu sehen. Es gelingt uns einfach nicht, vorwärts statt rückwärts zu schauen. Bis zum 17.11.2014 waren wir mit unseren Leben zufrieden, bis du uns knallhart gezeigt hat, dass es bei dir vermutlich nicht so war, sonst geht man diesen Weg nicht. Wir können nur hoffen, dass du frei und zufrieden im Licht bist. Eine Kerze voller Liebe, Schmerz, Sehnsucht und Trauer senden wir dir für deinen weiteren Weg. Deine zurückgelassenen Eltern