Lieber Andreas, es dauert nicht mehr lange und dein 35. Geburtstag da. Nun begehen wir im zehnten Jahr deinen Geburtstag auf dem Friedhof und es fühlt sich immer noch fremd an. Wie könnte es auch sonst sein. Unsere Lebensplanung sah ganz anders aus. Deine wahrscheinlich auch. Seit dem 17.11.2014 planen wir nicht mehr, weil wir nach unserem sauharten Aufschlag endlich begreifen mussten, dass man Leben nicht planen kann, da Leben einfach passiert und auch abrupt enden kann. Wir haben es schon so oft formuliert, das Loch welches du gerissen hast, schließt sich nicht und ist auch nicht aufzufüllen, dieses wird, solange wir leben, so bleiben und lediglich die Frage nach dem WARUM schreit uns aus diesem Loch an. Der Schmerz bliebe wohl auch, wenn wir wüssten warum. Auch, wenn wir in unserem täglichen Leben funktionieren, so bleibt doch die riesengroße Wunde auf der Seele, die schmerzt und nie heilt. Du bist jeden Tag bei uns, so dass wir sagen können, dass es besser wird, es wird nur nicht wieder gut.
Wofür wir dankbar sind ist der Umstand, dass der Kontakt zu Steffi die ganze Zeit nicht abgerissen ist, dass wir erleben dürfen, wie ihre Enkel groß werden, dass sich Alex Rat und Unterstützung bei uns holt, da sind wir doch noch nicht ganz raus. Im Februar mussten wir auch noch unseren Teddy gehen lassen, so dass das Haus fast leer ist. Das nächste traurige Ereignis wird wohl Oma werden, sie baut massiv ab, aber sie hat bis dato auch ein schönes Alter erreicht. Wobei es mit ihr nicht immer leicht ist. Oma und Opa in Güterglück sind mittlerweile auch etwas hinfällig, aber die Beiden haben sich noch gegenseitig. Ansonsten versuchen wir weiter unseren Weg mit der Gewissheit, dass wir uns auf dieser Welt nicht mehr sehen werden, weiter zu gehen. Und so wünschen wir dir dort, wo du bist, alles Gute, dass du im Licht bist und, dass dein Weg nicht umsonst war. Fühl dich umarmt von deinen zurückgelassenen Eltern. Wir lieben und vermissen dich.
