Lieber Andreas, mit großen Schritten gehen wir auf deinen vierten Todestag zu. Wir sind, wie immer, total zerrissen. Der zweite sehr schwere Tag liegt vor uns. Heute waren wir Wald und haben Moos gesucht um dein Grab abzudecken. Nie im Leben haben wir damit gerechnet, dass wir uns mit solchen Dingen für dich beschäftigen werden. Es fällt uns alles so unendlich schwer, es einfach nicht richtig, dass wir dich nicht mehr haben. Dann noch die dunklen Monate. Für die Zusammenfassung des Ganzen reicht das Wort Scheiße völlig aus. Wir kämpfen uns durch. Am Freitag war ich mit Marion uns Jolina im Zirkus Krone und war ich noch einmal mit Papa dort. Er war auch begeistert und wir waren mal raus. Heute rief dann noch Peter Hahn an. Seine Hannelore ist für immer eingeschlafen. Wir wollten ihm heute gleich einen Besuch abstatten, uns einfach nur mal sehen lassen, um Peter zu drücken und zuzuhören. Leider war er nicht da, ich werde es im Laufe der kommenden Woche einfach noch einmal versuchen. Leider wissen wir nur zu gut, wie gut es tut, wenn einfach jemand vorbeischaut, einen in den Arm nimmt, zuhört und nur da ist. Wir haben nur noch den Friedhof und so möchten wir es auch diese Woche nicht versäumen, für dich eine Kerze zu entzünden - immer verbunden mit der Hoffnung, dass sie deinen Weg erhellt und du deinen Weg gefunden hast. Deine traurigen Eltern.
