Lieber Andreas, ich komme leider erst heute dazu, ein paar Worte niederzuschreiben und möchte zunächst Julius und allen danken, die an dich gedacht gedacht haben. Wir waren wie immer sehr berührt, wenn deine Kumpels den Weg zu dir finden. Das führt uns auch immer vor Augen, dass du doch recht viel aufgegeben hast und macht uns immer noch fassungslos, dass dich hier kein Glück finden und halten konnte. Die Adventszeit hat uns nun erreicht. Die Christenheit freut sich auf Jesus und wir hoffen, dass es bald vorbei ist. Ich bin jeden Tag aufs Neue verwundert, wie man dieses Fest immer noch weiter durch Kommerz, Konsum und dämlichen Kopfschmuck ruinieren kann. Aber die Gesellschaft will es offensichtlich so. Den ersten Advent haben wir inTorgau verbracht. Dort hätte es dir sicherlich auch gut gefallen. Wir haben Frank besucht. Er wurschtelt sich nach dem Tod von seinem Bruder und seiner Mutter auch mehr schlecht als recht durch das Leben. Die Bude war voll und der Sonntag stand unter dem Motto:“Hilfe, die Familie kommt...“ Trotzdem waren es mal ein paar schöne leichte Stunden und er hat sich riesig gefreut und auch noch um Wiederholung gebeten. Das müssen aber Daniel und ich in die Hände nehmen, sonst wird das nichts. Morgen gehe zur Trauerfeier von Hannelore Hahn, Onkel Peter ist nun auch allein. Am Wochenende erwarten wir Freddy und seine Freundin. Da haben wir auch wieder etwas Abwechslung. Du siehst, so leichten Weihnachtsstress haben selbst wir. Und so entzünden wir dir auch diese Woche eine Kerze für deinen gewählten Weg. Deine zurückgelassenen Eltern.
