Lieber Andreas, nun haben wir schon den 11. Geburtstag an dem du nicht mehr hier bist. Dennoch ist dieser Tag einer der beschissensten im ganzen Jahr. Die von dir gewählte Endgültigkeit müssen wir leider akzeptieren und können nur hoffen, dass es dir gut geht und du deinen Frieden gefunden hast. Hier bei uns plätschert das Leben so hin. Oma ist alt und wird zunehmend gebrechlich. Es ist oft nicht leicht mit ihr. Froh und dankbar sind wir, dass der Kontakt zu Steffi nicht abgerissen ist. Alex geht auch ihren Weg, was uns sehr zuversichtlich stimmt. Ihr Zwerg wird bald 3 Jahre und sie macht das alles wirklich super, denn sie ist alleinerziehend. Hin und wieder treffen wir die Beiden in der Stadt, oder Alex kommt mal rum und dann zaubert der Zwerg selbst uns ein Lächeln auf die Lippen. Aber es sind eben nur kurze Momente in denen wir einmal von außen auf ein vermeintlich „normales Leben“ blicken dürfen. Unser Leben ist einfach nicht „normal“, unser Leben ist anders. Dazu noch der ganz normale Wahnsinn auf dieser Welt, bei dem es schwer fällt, keine Parallelen zu einer schweren psychischen Erkrankung zu sehen. Du siehst, es ist nicht immer einfach, was dir deinen 36. Geburtstag aber bitte nicht trüben soll. Uns fehlst du unendlich, wir können dir nur noch auf diesem Weg alles Gute wünschen und dir eine innige Umarmung schicken. Deine zurückgelassenen Eltern