Lieber Andreas, Sonntagabend und da ist es, das Bedürfnis dir ein paar Zeilen zu schreiben. Heute war wieder wettertechnisch ein wunderschöner Tag. Die Sonne strahlte von früh bis spät und wir befinden uns im unteren zweistelligen Temperaturbereich. Nicht nur unser Leben, auch das Wetter scheint völlig aus den Fugen. Heute früh war ich gleich an bei dir auf dem Friedhof. Die letzten Tage waren schon etwas anstrengend. Seit Donnerstag waren wir nur auf Geburtstagen. Henry hat angefangen, dann Marion und den Abschluss machte Rita. So hatten wir doch leichten Feierstress und etwas Ablenkung. Marion geht es immer noch nicht wirklich besser. Zum Verlust von Achim kommen auch noch die körperlichen Beschwerden. Im April wird sie am Knie operiert und wir hoffen so sehr, dass es ihr etwas bringt. Wir scheinen gesund, zumindest wissen wir nicht, was in uns schlummert. Der Frühling scheint ebenfalls mit großen Schritten Einzug zu halten. Ein weiteres Frühjahr ohne dich. Es fällt uns nach wie vor alles recht schwer. Du bist immer in unseren Gedanken. Es ist bisher nicht ein Tag vergangen , an dem du nicht in unseren Gesprächen warst. So soll es ja auch sein. Wenn wir dich nicht mehr bei uns haben, so bist du doch täglich in unserem Leben, auch wenn es nicht einfach ist. Wir müssen auch dankbar sein, dass wir dich haben dürften, auch wenn wir nie verstehen werden, warum es nur so kurze Zeit für uns vorgesehen war, dich zu haben. Nun geht es auch auf den Höhepunkt der Faschingssaison, naja noch 1 1/2 Wochen und dann hätten wir auch das wieder überstanden. Ich werde dieses Jahr wieder mit Jeannette am Samstag zum Bluesfasching gehen. Am Freitag sind es mir persönlich zu viele Faschingsfreunde, das ertrage ich dann doch nicht. Aber selbst das birgt Erinnerungen, die so einen Abend nicht einfach machen. Und so senden wir dir für deinen Weg diese Kerze, die leuchtet, weil wir dich unendlich vermissen, wir Sehnsucht und Seelenschmerz haben. Sie soll dir unsere unendliche Liebe bringen und dich begleiten. Deine traurigen Eltern.
