Hallo Großer, wir haben wieder eine Woche ohne dich überstanden. Es ist für uns nach wie vor unfassbar, dass du uns hier alle einfach so zurückgelassen hast. Du fehlst uns so sehr. Deine Stimme, dein Humor, deine mathematischen oder physikalischen Vorträge, eine Zigarette mit dir, ein gemeinsames Bierchen und und und. Jetzt hat Papa deinen Nachhilfejob bei Marie übernommen. Wir müssen sie irgendwie durch das Matheabi bringen. Dann wird es jetzt wirklich Herbst und der 17. November ist nicht mehr weit. Fast genauso furchtbar der überall gegenwärtige Weihnachtswahnsinn. Wenn ich dann noch an die glückseligen Weihnachtsmarkttouristen zu Erfurt denke, dann könnte ich mir gleich eine Decke über den Kopf ziehen und liegen bleiben. Dennoch müssen wir es alles tragen und ertragen. Ich habe kommende Woche Klassentreffen, sicherlich wissen fast alle, was sich in meinem Leben verändert hat, dennoch fahre ich mit einer gehörigen Portion Skepsis dort hin. Das ist wieder so ein Tag, den man gerne möchte, aber doch scheut. Damit dein Weg weiter leuchtet geben wir dir wieder, zu unserer Liebe, ein Licht mit. Liebe Grüße deine unendlich traurigen Eltern.
