Lieber Andreas, nur noch zwei Tage und dann leben wir ein Jahr mit dem schmerzlichsten Verlust unseres Lebens. Vielleicht ist es auch die größte Niederlage unseres Lebens. Nach wie vor kreisen unsere Gedanken um deine endgültige Entscheidung. Nach wie vor suchen wir nach Ansatzpunkten, das Unbegreifliche erklärbar zu machen und kommen nicht weiter. Wenn wir nur wissen dürften, wo und wann wir dich verloren haben. Die Sehnsucht nach dir ist unbeschreiblich und wird bis an das Ende unserer Tage unerfüllt bleiben. Du hast uns wirklich eine große Aufgabe gegeben. Ein Leben ohne das Wertvollste, was Eltern haben können. In alle unserem Schmerz hatten wir gestern eine wirklich tolle Überraschung. Julius hat uns gestern einen Besuch abgestattet und wir haben uns riesig darüber gefreut. Es war einfach wunderbar, dass wir uns mit ihm über dich und auch die kleinen Wirren des täglichen Lebens austauschen konnten. Julius ist, sicher wie viele deiner Freunde, ein so unbeschreiblich warmherziger Mensch. Du bist oft in seinen Gedanken. Es gibt uns Kraft zu wissen, dass du nicht vergessen bist. Sicherlich wird vieles mit der Zeit von einem sanften Schleier bedeckt werden, aber all die tollen Erinnerungen an dich werden immer in voller Farbe erstrahlen. In diesem Sinne geben wir dir erneut ein Licht mit und hoffen, dass dich dieses samt all unserer Liebe erreicht.
