Hallo Großer, wir haben den Faschingswahnsinn und den allgegenwärtigen Wahnsinn hinter uns gelassen. Es fällt uns schwer, solche Ereignisse zu verstehen, an dabeisein ist gar nicht zu denken. Ich wollte dieses Jahr mal wieder zum Bluesfasching, aber es ging nicht. Die Bluesweihnacht mit Netti tat mir gut, aber Fasching habe ich nicht hinbekommen. Wir machen dann eben andere Dinge und kümmern uns um eine neue Grablaterne. Das Leben ist schon seltsam. Es ist weiterhin so, als wäre unser Leben durch. Wir sind so schrecklich ziellos. Ich selbst kann mir auch nicht vorstellen, dass es irgendwann einmal wieder anders werden kann. Täglich sind wir an deinem Grab und täglich lesen wir den für uns schönsten Namen, täglich schmerzt es wie am 17.11.2014, täglich beschäftigen uns die selben Fragen und nie bekommen wir eine Antwort. Täglich beschäftigt uns unser eigenes Versagen. Vielleicht ist es kein Versagen, aber für uns fühlt es sich nun einmal so an. Nebenbei scheint auch die ganze Welt aus den Fugen zu geraten. Bei dem ganzen Seelenmüll hoffen wir, dass du deinen Frieden hast und geben dir auch diese Woche für den weiteren Weg ein Licht voller Liebe und Wärme mit. Deine verlassenen Eltern.
