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Andreas Rieselergestorben am 17. November 2014

Beitrag

Lieber Andreas, es ist mal wieder an der Zeit ein paar Gedanken niederzuschreiben. Deinen 31. Geburtstag haben wir irgendwie überstanden. Es ist einfach immer schwer zu tragen. Am Vormittag waren wir bei dir und den Nachmittag haben wir mit Marion verbracht. Da saßen wir und haben erst einmal eine Runde geheult. Du hattest Geburtstag und Marion Hochzeitstag, wir hatten also alle einen besonderen Tag ohne unsere liebsten Menschen. Steffi war auch bei dir, was uns sehr gefreut hat. Am 6.9. sind wir dann für eine Woche nach Österreich gefahren, ein Tapetenwechsel war dringend notwendig. Unser Anreisewetter passte zur Gefühlslage, aber dann wurden die Wetterverhältnisse aber besser und wir haben uns jeden Tag auf in die Berge gemacht, da kriegt man echt den Kopf frei. Am schönsten war, dass die Österreicher mit dem weiterhin anhaltenden Coronawahn wesentlich entspannter umgehen als unsere Volksvertreter, die uns nach wie vor jegliches Verantwortungsbewusstsein absprechen. Vielleicht ist dieses Völkchen ja wirklich umsichtiger, jedenfalls sind sie wesentlich freundlicher und das auch außerhalb der touristischen Zentren. Es kann Einbildung oder mein persönliches empfinden sein, aber wir leben mittlerweile in einer emotional „kalten“ Zeit. Die Menschen sind aggressiv und mürrisch. Diese Ellenbogengesellschaft ist einfach für uns zusätzlich schwer zu ertragen. Das dicke Ende von Corona wird schon noch kommen. Es sind noch immer reichlich Menschen in Kurzarbeit, große Unternehmen haben schon verkündet, wie sie sich neu aufstellen werden und da haben wir noch gar nicht über den Mittelstand und die kleinen Unternehmen nachgedacht. In diesen ganzen Wirren bleibt nur zu hoffen, dass es friedlich bleibt. Wenigstens haben wir noch unsere Fellnasen, für die sind wir die Größten und wir haben noch für etwas Verantwortung. In der vergangenen Woche habe ich dann dein Grab neu bepflanzt. Es fühlt sich immer wieder nicht gut an, aber es ist auch nur noch das einzige, was wir für dich tun können. Naja, und dann waren wir noch zur Hochzeit. Maria hat geheiratet. Es war ein schönes Fest, aber auch streckenweise schwer. Wir werden eine Hochzeit unseres Kindes nie erleben. Es ist und bleibt ein ewiges auf und ab der Gefühle. Nun haben wir schon wieder Oktober und die Gedanken kreisen um den bevorstehenden 17.11., passend dazu sind die Tage kürzer, die Dunkelheit überwiegt insbesondere in der zweiten Jahreshälfte. Du fehlst uns so sehr, dafür gibt es keine Worte und wir beneiden jeden, der unsere Erfahrungen nicht machen muss. Unser Leben ist weiterhin ein gänzlich anderes, welchen mehr in der Vergangenheit verläuft als in der Gegenwart. Wenigstens haben wir unser Erinnerungen und unsere Hoffnung, dass es dir gut. Und so senden wir dir diese Kerze, in unendlicher Traurigkeit. Du warst und bleibst einfach das Größte, was wir in unseren Leben haben durften und wir werden deinen Weggang nie überwinden. Du fehlst! Deine zurückgelassenen Eltern