Geliebter Andreas, wieder einmal hat uns das Weihnachtsfest erreicht. Das Fest der Freude und Ankunft. Es ist unheimlich schwer für uns, das alles zu tragen und zu ertragen, aber wir tun es. Schlussendlich auch für dich, weil wir sicher sind, dass du nicht gewollt hast, dass wir unser weiteres Leben in Trauer und Dunkelheit verbringen. Wir haben den ZYZ ein Weihnachtskarte mit einer Zuwendung für die jährlich Weihnachtsfeier zukommen lassen und hoffen, dass sie es auch dieses Jahr geschafft haben, sich diese wunderbare "Tradition" zu erhalten. Wir werden den heutigen Abend in Stobra verbringen. Elke und Dieter, Bärbel und Peter werden auch da sein. Sicherlich werden auch einige Weihnachtspossen von dir die Runde bereichern. Jedenfalls werden wir auf den kleinen Maximilian anstoßen. Hin und wieder gibt es eben doch auch erfreuliche Momente. Steffi ist nun eine Oma, einfach nur schön. Auch, wenn wir das nie erleben werden, so können wir uns doch auch mit ihr freuen. Heute Nachmittag werden wir, wie täglich, an deinem Grab stehen und ich werde, wie täglich, eine Zigarette mit dir rauchen. Es fällt so schwer aus dem Tal des Schmerzes herauszufinden. Es will uns einfach nicht gelingen, unser neues Leben anzunehmen, auch wenn wir keine andere Wahl haben. Wir denken jedenfalls voller Liebe an dich und hoffen, dass du es, dort wo du bist, gut hast und deinen Weg gehst. Irgendwann feiern wir auch mal wieder zusammen, das steht auch fest. So zünden wir für dich diese Kerze an, sie soll dir Liebe und Wärme spenden und dich weiterhin begleiten. Voller Sehnsucht verharren hier deine verwaisten Eltern.
