Hallo Andreas,
wieder haben wir heute an deinem Grab gestanden und wir warten auf den Frühling, nicht nur weil wir in dem eisigen Wind gefroren haben. Der Grabschmuck und die kalte Stille machen uns immer wieder fassungslos. Mutti wollte schon einmal frische Blumen diese Woche bei dir lassen, es ging aber keine Blumenvase in den gefrorenen Boden - als ob sich der Flecken Erde gegen diesen Leuchtpunkt gewehrt hat. Auf der Arbeit plätschert es so dahin, ob Mutti verkürzt arbeiten wird/ soll oder auch bei mir die Ungewissheit - es ist doch alles nur Nebensache. Liebevoll kümmern wir uns um die Fellträger, die beiden verstehen uns wohl auch und sind ruhig und lieb und spenden Trost-auch Felix kriegt immer mal wieder was von der Fürsorge ab. Jetzt stehen noch so viele Geburtstage an im Februar. Das ist schön, dabei zu sein und auch die Ablenkung mit anderen Gesprächsthemen und Geschichten - bei denen auch du immer wieder & immer noch vorkommst - Freunde treffen und ihnen eine kleine Freude bereiten.
Auch unseren Urlaub haben wir organisiert bekommen, an der Ostseeküste, aber nicht ganz an deiner/ eurer "Lieblingsstelle" - egal du bist immer bei uns.
Wir wollen dir wieder ein Licht anzünden, die Tage werden zwar länger, aber trotzdem fehlen die Sonnenstunden.
In Liebe deine trauernden Eltern
