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Andreas Rieselergestorben am 17. November 2014

Beitrag

Lieber Andreas, nun ist es schon Oktober und wir haben uns noch nicht einmal für die liebe Kerze von Julius bedankt, was wir hiermit nachholen und auf Nachsicht bei ihm hoffen. Das Jahr neigt sich dem Ende. Der Zwiebelmarkt in Apolda liegt in den letzten Zügen. Wir waren auch mal unterwegs. Haben uns am Samstag mit Martin, Doreen und Holger getroffen. Es hat zwar aus Eimern gegossen, aber wir haben tapfer durchgehalten, weil wir uns wohlgefühlt haben. Auch mit Rita und Gunter haben wir ein paar schöne Stunden verleben dürfen. Die Traurigkeit und das Gefühl der Einsamkeit kommen schon nicht zu kurz. Die bestimmen ja weitestgehend unser dahinleben. Es wird eben einfach nicht besser, das wäre auch schlimm. Es ist und wird anders. Das Leben ist schon sehr seltsam, wenn man weiß, dass nach einem Schluss ist. Jetzt ist Omas Bad fast fertig. Sie hat nun endlich eine bodengleiche Dusche, wenn jetzt noch der Elektriker kommt und die neuen Dosen samt Schalter aufklemmt, ist alles wirklich fertig. Nun ist es auch soweit und Marie geht nach Magdeburg. Sylke hat bereits alle Möbel und Gerätschaften hingebracht, wir haben auch noch unseren Einsatz. Es fällt uns nicht wirklich leicht. Da sehen wir uns in Dresden, als du eine "tolles" Zimmer im Borsi bezogen hast. Dennoch unterstützen wir sie gern, da Sylke immer, egal was ist, für uns - insbesondere für mich- da ist. Sie ist auch so ein Mensch, der genau mitbekommt, wenn was nicht rund läuft. Eigentlich haben wir ständig irgendwelche Begegnungen, in denen wir sofort mit den Gedanken in der Zeit sind, als unser Leben noch ganz anders war. Wir waren unbelastet, dabei versuchen wir auch immer wieder dahinter zu kommen, wie es dir in dieser Zeit ging. Es ist einfach unerträglich zu vermuten, dass das eigene Kind nicht unbeschwert war, vermutlich seelischen Schmerz hatte und einfach keine Hilfe wollte. Dann die Gedanken, wie lange du wohl leiden musstest. Und dann doch wieder das Unverständnis, weil wir - bis auf eine Ausnahme - nur Fotos haben, die ein anderes Bild vermitteln. Was seelischer Schmerz heißt, dass wissen wir nun auch mehr als genug. Es kann einen wirklich den Lebensmut rauben. Wir müssen es aushalten. Einzig der Glaube, dass es irgendwo weitergeht lässt uns hoffen. Für dich bis dahin auch heute ein Licht von uns für deinen Weg. In unendlicher Liebe und Sehnsucht deine zurückgelassenen Eltern.