Lieber Andreas, der Sonntag ist da. Diese Woche mal wieder ein Stunde kürzer und es macht sich bei uns mit zunehmendem Alter irgendwie auch immer mehr bemerkbar. Papa war in der vergangenen Woche mal für 1,5 Tage zum Erlebnisurlaub im RKK Apolda. Auch haben wir uns das Musical Falco angesehen. Ich bin mit der Erkenntnis raus, dass der Unfalltod sicherlich ein Suizid war. Dennoch war es sehr interessant und gut gemacht. Nun war ich auch endlich mal in Magdeburg zum Handball. Irre. Dies wollten wir zwei ja mal tun, aber dazu kam und kommt es nicht mehr. Diese Gedanken schossen mir natürlich kurz vor Spielbeginn durch den Kopf und mir kamen gleich wieder die Tränen, aber es war recht dunkel in der Halle und ich habe mich auch wieder eingekriegt. Nun steht das Osterfest vor der Tür. Wieder so blöde Tage, die lediglich an den Nerven zehren, jedoch ohne jegliche Bedeutung für uns irgendwie vorbei gehen. Es will auch nicht wirklich Frühling werden. Dein Grab ist ohne Farbtupfer noch schwerer zu ertragen. Du fehlst uns so sehr. Ständig taumeln wir in der Vergangenheit, der Blick nach vor will uns nicht recht gelingen. Es ist eben vermutlich für den Rest unseres Lebens so. Die Sehnsucht kann uns niemand abnehmen. Uns bleibt nur die Möglichkeit der Zwiesprache mit dir und dass wir dir schreiben. So möge auch diese Kerze dich begleiten und dir deinen Weg erhellen. Deine trauenden Eltern.